Legionellen im Kaltwasser

Wie schon aus den vergangenen Blogs ersichtlich war, haben wir nicht nur ein Problem im Warmwasser, wenn wir von Legionellen sprechen, sondern wir haben in erster Linie ein Problem im Kaltwasser.

Wir haben in Deutschland schon Wasserversorgungen, die es nicht mehr schaffen, das Wasser in einer technisch und gesundheitlich passenden Temperatur zum Verbraucher zu befördern. Das Wasser erhitzt sich schon auf dem Weg zum Verbraucher und statt kühles, erfrischendes Trinkwasser aus dem Hahn zu bekommen, werden wir mit einer lauwarmen Brühe beglückt, welche natürlich auch den Nachteil hat, dass es zu hohen Verkeimungen kommen kann.

Wie bekannt, ist natürlich das Trinkwasser in einer Temperatur von 7-13 Grad Celsius in unseren Versorgungsleitungen. Mittlerweile erreichen die Temperaturen schon 20-25 Grad Celsius und darüber. Und wenn man jetzt betrachtet, dass Legionellen ausschließlich über das Kaltwasser in das Leitungssystem unserer Hausinstallation eingetragen werden, dann wird schnell klar: Nicht nur der Blick auf die Warmwasser-Temperatur und Bewegung des Wassers ist wichtig, sondern vielmehr auch der Blick auf das Kaltwasser. Das Kaltwasser ist nämlich nicht, im Gegensatz zum Warmwasser, beständig über eine Zirkulationsleitung in Bewegung, sondern stagniert, sobald kein Verbrauch mehr stattfindet, zum Beispiel in den Nachtstunden.

Dann finden Legionellen die idealen Voraussetzungen, dass sie sich vermehren. Und wenn dann zu dem sauberen Warmwasser, das kontaminierte Kaltwasser kommt, dann hat man beim Duschen das gleiche Problem, als wären die Legionellen im Warmwasser. So aber hat man das zweifelhafte Sicherheitsgefühl, dass im Warmwasser alles in Ordnung ist und könnte dennoch erkranken, weil das kalte Wasser nicht kalt genug und vor allem nicht untersucht worden ist.  

Um dieses Risiko auszuschließen, empfehle ich stets, an den Kaltwasser-Eingang unsere Ultrafiltration anzubringen, damit werden alle krankheitsfördernden Erreger, Legionellen, Noroviren, etc., aus dem Kaltwasser ausgefiltert und können sich somit nicht mehr innerhalb vom Leitungssystem vermehren, weder im Kalt- noch im Warmwasser.

Es ist ein bisschen so wie früher in der Disco, wo ein guter Türsteher dafür sorgte, dass im Gebäude kein Ärger entsteht und im Vorfeld schon alle bösen Übeltäter nicht hineingelassen hat. Natürlich hilft das alles nur, wenn ich es von Beginn einer Befüllung der Trinkwasser-Installation mache, also im Neubau, oder ich mache es nachträglich im Bestandsgebäude, dann muss ich eben dafür sorgen, dass die Leitungen frei von Biofilm sind. Hierfür gibt es gute Firmen, die sich mit Desinfektion beschäftigen (www.trinkwasserapp.de).

Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich spätestens an der Entnahmestelle von Kalt- und Warmwasser, dort wo Aerosole entstehen, bei Bedarf mit einer Filterlösung behilft, um eine Infektion zu vermeiden. Unsere Duschfilter, entweder klein oder groß, bieten hier einen perfekten Schutz.

Weiterhin sollte auch bei den regelmäßigen Untersuchungen des Trinkwassers eine Kaltwasser-Untersuchung auf Legionellen durchgeführt werden.

Vermeidung von Legionellen im Kaltwasser:

  1. Legionellen sind ein natürlicher Bestandteil des Kaltwassers und können dort nicht vermieden werden, weil sie vom Versorger automatisch mit der Versorgung ins Haus geliefert werden.
  2. Beständiger Durchfluss im Kaltwasser-Bereich verringert das Riskio einer Vermehrung, vergrößert jedoch unser Problem der Ressource Trinkwasser, welches wir nicht durch Spülungen vergrößern sollten.
  3. Ultrafiltration im Kaltwasser-Eingang verhindert bei sauberen Leitungssystemen eine Vermehrung von Legionellen und lässt eine Absenkung der Warmwasser-Temperatur zu, ohne die Gefahr zu haben, dass es dadurch zu einer erhöhten Legionellen-Anzahl kommt: Was nicht in die Leitung kommt, kann sich dort auch nicht vermehren.